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Ronny ist seit vier Jahren mit seiner Freundin zusammen. Der 38-jährige war immer glücklich, vor allem nach der Geburt seiner Tochter letzten Jahres. Doch seitdem änderte sich einiges. Ronny´s Freundin Marie verhielt sich immer distanzierter, kam öfters später als erwartet nach Hause und hatte für alles eine passende Ausrede. Nachdem Ronny Unterwäsche mit auffälligen Spuren findet, steht sein Verdacht fest: Marie betrügt ihn. Ein Spermaspurentest soll Gewissheit bringen und dieser verändert sein Leben. Ich habe mit Ronny gesprochen.
Marie hat sich seit der Geburt unserer Tochter letztens Jahres stark distanziert. Jedes Mal, wenn sie einkaufen ging, kam sie immer später nach Hause. Sie hatte für alles eine Ausrede. Mal ist das Auto nicht angesprungen, dann gab es Stau oder die Schlange an der Kasse war mal wieder zu lang. Doch nach einiger Zeit fiel mir auf, dass sie nur an bestimmten Tagen immer später kam. Generell gab es zwischen uns auch keine Nähe mehr. Unseren letzten Sex hatten wir vor vier Monaten. Alles in allem gab mir natürlich zu denken.
Ich hatte die Vermutung, dass es Sperma sein könnte, war mir allerdings auch nicht ganz sicher. Ich war mir durchaus darüber bewusst, dass es auch ihre eigene Körperflüssigkeit sein könnte.
Ich habe im Internet recherchiert, welche Möglichkeiten es gibt, um dies zu testen. Letztendlich gab es nur zwei Möglichkeiten: der Test zu Hause oder in einem Labor. Da die sogenannten Home-Kits jedoch nicht so zuverlässig sein sollen, weil man selbst Fehler machen kann, habe ich mich dann nach unserem Telefonat für einen Test bei Euch entschieden.
Auf der einen Seite hatte ich natürlich moralische Bedenken Maries Unterwäsche auf Sperma untersuchen zu lassen, da es eindeutig zeigt, dass ich mein Vertrauen zu ihr verloren habe. Auf der anderen Seite war sie mit ihrem Verhalten der Auslöser dafür, dass ich mich unsicher und hintergangen fühlte. Und das Gefühl der Ungewissheit, ob sie fremdgeht oder nicht hat letztendlich mich kaputt gemacht. Deshalb war der Test für mich die letzte Möglichkeit.
Das Ergebnis war leider positiv. Das heißt, dass Samenflüssigkeit gefunden wurde. Und da Marie und ich seit vier Monaten keinen Sex hatten, konnte es nur von jemand anderes sein, weshalb ich auf eine zusätzliche DNA-Analyse verzichtet habe. Ich hatte Recht und sie hatte mich tatsächlich betrogen.
Auch wenn ich bereits den Verdacht hatte, dass es sich um Sperma handelt, war ich natürlich perplex nachdem du mir das Testergebnis mitgeteilt hast. Ich hatte es jetzt schwarz auf weiß. Nach unserem Telefonat habe ich mir dann weitere Gedanken gemacht. Unsere Tochter war gerade Mal zehn Monate alt und Marie war selbst in dieser Zeit bereit fremdzugehen und das ohne jegliche Verhütung. Ich war mir dann einfach nicht mehr sicher, ob sie vielleicht schon vor der Schwangerschaft fremdgegangen ist.
Das war es ganz und gar nicht. Die Vorstellung, dass unser kleines süßes Mädchen nicht meins sein könnte zerbrach mir das Herz. Doch ich hatte ein Recht darauf es zu wissen und unsere Tochter hatte ebenfalls ein Recht darauf zu erfahren, wer ihr Vater ist, ob ich es nun war oder nicht.
Die Vaterschaft war ausgeschlossen. Ich war nicht der Vater, der ich die ganze Zeit glaubte zu sein. Es war ein Schock und meine heile Welt zerbrach in tausend kleine Stücke. Niemals hätte ich mir das alles vorstellen können. Natürlich musste ich Marie damit konfrontieren und sie erklärte mir, dass sie es von Anfang an vermutete, dass es nicht meine Tochter ist. Die Ehrlichkeit kam leider zu spät. Wir haben uns dann getrennt und ich kann zum jetzigen Zeitpunkt gut damit umgehen und hoffe, dass mir so etwas nie wieder passiert.
Nein. Natürlich hat es mir viel Schmerz bereitet, aber es hat mir auch gezeigt, dass ich mit meinen Vermutungen nicht falsch lag und verrückt bin. Und wie heißt es schön? Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende.