Trennungszeit: Warum sich so viele Paare zu Weihnachten trennen
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Trennungszeit: Warum sich so viele Paare zu Weihnachten trennen

Trennungszeit: Warum sich so viele Paare zu Weihnachten trennen

©Syda Productions/Fotolia.com

Weihnachten steht endlich vor der Tür. Und die besinnlichste Zeit des Jahres, in der sich jeder Harmonie und Familienfrieden wünscht, ist gleichzeitig auch die stressigste Zeit. Man hat große Erwartungen, der Weihnachtsbaum wird geschmückt, man geht arbeiten, backt Plätzchen und besorgt alle Geschenke. Da ist Beziehungsstress vorprogrammiert und nicht umsonst heißt es „Weihnachtszeit ist Trennungszeit“. Doch warum trennen sich so viele Paare zu Weihnachten und was kann man dagegen tun?

Weihnachtszeit = Trennungszeit

Geschenke & zu hohe Erwartungen

Weihnachten ist auch die Zeit der Geschenke und die sollten hauptsächlich eines: Freude bereiten. Doch häufig führen Geschenke zu großen Enttäuschungen, wenn die Erwartungen zu hoch waren und das Geschenk nicht den Vorstellungen entspricht. Der langersehnte Traum von der neuen Designertasche zerplatzt plötzlich in Seifenblasen, wenn Reizunterwäsche unter dem Weihnachtsbaum liegt. Geschenke können der Tropfen auf dem heißen Stein sein, die sogar zum Beziehungsaus führen können. Dies ist der Fall, wenn der eigene Wert über Geschenke definiert wird, man das Gefühl hat, dass der Partner sich nicht über das Geschenk freut oder der Wert des Geschenkes zu niedrig erscheint.

Um Streit über Geschenke zu vermeiden, verzichtet ihr entweder darauf einander zu beschenken oder ihr erfüllt euch die Wünsche, die ihr auch wirklich habt. Sprecht über euren finanziellen Rahmen zur Wunscherfüllung und schreibt einige Geschenke auf, die in dem festgelegten Rahmen liegen. So bleibt auch der Überraschungseffekt erhalten, denn ihr wisst ja nicht, für welches Geschenk sich der Partner am Ende entschieden hat.

 

Die Weihnachtszeit hat für den Partner einen anderen Stellenwert

Vielleicht seid ihr dieses Jahr erst zusammen gekommen und es steht das erste Mal Weihnachten vor der Tür. Und dabei stellt ihr fest, dass der Partner besonders viel Wert auf Traditionen und Weihnachten legt und einem selbst ist das alles nicht so wichtig. Oder es ist andersherum und der Partner lässt sich überhaupt nicht für Weihnachten begeistern und ist ein wahrer Grinch. Unterschiedliche Vorstellungen, wie man das Weihnachtsfest verbringt, sorgen bei vielen Paaren für schlechte Stimmung und Frustration. Durch den gesamten Stress der Vorweihnachtszeit, eskalieren kleine Streitigkeiten viel schneller zu Riesenproblemen und führen bei einigen sogar zur Trennung.

Damit die Weihnachtszeit bei euch nicht zur Trennungszeit wird, ist es wichtig, dass ihr Verständnis füreinander habt. Wenn der Partner ein Grinch ist, dann erwartet nicht, dass er vergnügt mit einem Renntierpulli unter dem Weihnachtsbaum sitzt. Wer sich damit nicht anfreunden kann, der sollte sich überlegen, ob es nicht besser wäre drei Tage im Jahr auf den Partner zu verzichten. Denn dann gibt es auch keine Diskussionen.

 

Streiten = No-go

Viele Menschen glauben, dass gerade zu Weihnachten alles harmonisch sein muss und der Familienfrieden keinen Schaden nehmen darf. Und was heißt das? Streiten verboten! Zu tief sitzt die Angst, dass man Schuld daran hätte, wenn die gesamte Weihnachtsstimmung kippt. Doch nur, weil Weihnachten ist, heißt es nicht, dass man nicht streiten darf. Kommunikation ist das A und O in einer Beziehung. Grund genug, Meinungsverschiedenheiten auch zu Weihnachten kundzutun und nicht herunterzuschlucken. Denn alles, was sich über die Festtage anstaut, kann im Neujahr zur Trennung führen, wenn man wieder streiten „darf“.

Redet euch nicht ein, dass streiten zur Weihnachtszeit verboten ist. Es ist wichtig zu sagen, was man denkt, auch wenn man nicht einer Meinung ist. Und manchmal ist ein Streit gar nicht so schlimm, wenn die Versöhnung leidenschaftlich ist.

 

Stress²

Neben dem Alltagsstress, wie Beruf, Kinder und Haushalt kommt im Dezember auch noch der Weihnachtsstress auf einen zu. Das bedeutet Stress², der auch dazu führt, dass es in der Beziehung mächtig kriselt. Zu viel muss auf einmal gemacht werden und dann, wenn die Feiertage endlich gekommen sind, sitzt man auch schon mit der ganzen Familie unter dem Weihnachtsbaum. Alles schießt auf einen ein und es scheint kein Ende in Sicht bis Neujahr. Kein Wunder also, dass die Weihnachtszeit auch die Trennungszeit ist. Es ist einfach alles zu viel und man ist überfordert.

Beginnt mit den Vorbereitungen für Weihnachten, wie z.B. Geschenke kaufen schon im November und setzt euch selbst nicht zu sehr unter Druck. Nichts ist perfekt und muss es auch zu Weihnachten nicht sein. Und wenn es zu stressig ist, das Festmahl zu zaubern, dann lasst es einfach. Ihr werdet nicht verhungern, wenn es keine Ente, Rotkohl & Co. gibt. Und versucht euch Zeit für euch zu nehmen, um zu entspannen. Wie wäre es auf dem Sofa bei Kerzenschein und einer heißen Schokolade?

 

 


Therese Kersten

 

Inhaberin und Gründerin „Die Treuetester“

„Vor neun Jahren verliebte ich mich und musste eines Tages feststellen, wie schmerzhaft Liebe sein kann. Wenn man betrogen wird, dann fühlt es sich an, als würde alles, was man über die Jahre hart aufgebaut hat, wie ein Kartenhaus zusammenbrechen. Die Liebe, das Vertrauen, die Hoffnung auf eine gemeinsame Zukunft – alles nur noch Luft. Doch mit der Enttäuschung kam die Idee, „Die Treuetester“ zu gründen. Seitdem beschäftige ich mich mit den Themen Treue und Beziehungen und versuche meinen Kunden vor allem eines zu geben: die langersehnte Gewissheit auf die quälende Frage, ob der Partner treu ist.“