Die Phase des frisch Verliebtseins lässt uns zu Beginn einer Partnerschaft öfter mal ein Auge zudrücken, wenn es um die kleinen Macken des Partners geht. Doch später ist auch die rosarote Brille verschwunden, der Alltag setzt ein und dann gilt es achtsam zu sein. Es lauern Beziehungskiller an jeder Ecke, die schneller zum Ende führen können, als man schauen kann.
Beziehungskiller 1: Eifersucht
Es ist normal, dass man das ein oder andere Mal eifersüchtig ist. Es zeigt dem Partner, wie viel er uns bedeutet und kann ihm schmeicheln. Doch Eifersucht kann auch zum puren Gift für die Beziehung werden, wenn es den Alltag bestimmt. Heimlich ins Handy schauen, jeden Kommentar in Social-Media verfolgen und dramatische Eifersuchtsszenen, weil der Partner jemanden anschaut sind keinesfalls mehr natürlich. Es stresst den Eifersüchtigen und den Partner. Der Grund für die starke Eifersucht liegt in einem mangelnden Selbstwertgefühl und der Angst, dass der Partner einen verlassen könnte. Sich selbst lieben und das eigene Glück nicht vom Partner abhängig machen, können helfen, die Eifersucht in den Griff zu bekommen. Anderenfalls treibt man den Partner in die Arme eines Anderen oder einfach nur in die Flucht.
Beziehungskiller 2: Egoismus
Es tut jeder Beziehung gut, wenn man seine eigenen Ziele und Interessen verfolgt. Aber auch hier ist die richtige Dosis entscheidend. Eine Überdosierung an Egoismus ist ein echter Beziehungskiller. Wer nur noch seine eigenen Bedürfnisse befriedigt, der hat nicht verstanden, was eine Beziehung ausmacht: Zweisamkeit, Miteinander, Geben und Nehmen. Nichts ist wichtiger, als gemeinsame Ziele und Interessen zu verfolgen, sei es gemeinsame Reisen, ein Haus oder der Kinderwunsch. Und daran müssen beide Partner gleichermaßen arbeiten. Wenn ein Partner immer nur gibt und der andere immer nur nimmt, dann führt das langfristig zur Ungerechtigkeit und zum Aus der Beziehung.
Beziehungskiller 3: Kritik
Es wäre doch schön, wenn der Partner das macht, was man will, oder? Die Erwartungen an den Partner sind dementsprechend hoch und meistens bleiben erhoffte Veränderungen aus. Dann heißt es Nörgeln, was das Zeug hält. Der Toilettendeckel steht mal wieder offen und die Socken liegen wieder auf dem Boden. Diese kleinen Macken und Fehler stellen hauptsächlich für Frauen eine Zerreißprobe dar. Meistens sind sie es, die ihren Partner umerziehen oder verändern wollen. Doch Kritik und Nörgelei treffen oft auf taube Ohren. Sie werden als Angriff und Verletzung wahrgenommen und führen weder zur Einsicht noch zur Motivation. Und genau das braucht es, damit der Partner sich ändert. Doch wer immer noch meint, dass Nörgelei den gewünschten Erfolg bringt, liegt falsch. Unzufriedenheit ist beidseitig vorprogrammiert und führt zum Scheitern der Beziehung. Wer das vermeiden will, sollte mehr Toleranz zeigen und sich nicht immer an Kleinigkeiten aufhängen.
Beziehungskiller 4: Klammern
Die Klammeraffen sind los! Es ist schön und gut seinem Partner zu zeigen, dass man ihn liebt und gerne Zeit mit ihm verbringt. Doch auch alles Schöne kann eines Tages zu viel werden. Das ist spätestens dann der Fall, wenn man erdrückt wird. Das Leben hat schließlich noch mehr zu bieten, als nur eine Beziehung. Sie ist ein Teil vom Leben und nicht das Ganze. Freiräume, eigene Interessen und Hobbys sind wichtig, um sich zu entfalten und glücklich zu sein. Ständige Liebesschwüre und Klammern können den Partner überfordern. Das, was folgt, ist Distanz oder der endgültige Abschied, um sich aus der Klammer-Lage zu befreien. Wie heißt es so schön? Weniger ist mehr. Einfach mal loslassen.
Beziehungskiller 5: Sex
Viele Paare sagen, dass Sex in einer Beziehung nicht das Wichtigste ist. Ich sehe das anders, denn Sex sorgt für Verbundenheit und Innigkeit in der Beziehung. Und nicht ohne Grund führt mangelnder Sex immer wieder zur Untreue. Natürlich kann mal müde sein, fühlt sich nicht wohl oder der Stress steigt einem zu Kopf, aber langfristig führen Sexflauten dazu, dass sich der Partner zurückgewiesen, verletzt und eines Tages nicht mehr geliebt fühlt. Das ist wiederum für viele Menschen oft ein Grund, fremdzugehen. Und daran scheitern die meisten Beziehungen.
Doch nicht nur mangelnder Sex, sondern auch Sexentzug wird oft als Mittel zum Zweck eingesetzt. Meistens sind es Frauen, die den Sexentzug als Machtinstrument nutzen, um den Partner zu belohnen oder auch zu bestrafen. Da Männer aber nun mal keine Hunde sind, die sich mit Bestrafungen oder Belohnungen erziehen lassen, werden sie eines Tages das Weite suchen.
Therese Kersten
Inhaberin und Gründerin „Die Treuetester“
„Vor neun Jahren verliebte ich mich und musste eines Tages feststellen, wie schmerzhaft Liebe sein kann. Wenn man betrogen wird, dann fühlt es sich an, als würde alles, was man über die Jahre hart aufgebaut hat, wie ein Kartenhaus zusammenbrechen. Die Liebe, das Vertrauen, die Hoffnung auf eine gemeinsame Zukunft – alles nur noch Luft. Doch mit der Enttäuschung kam die Idee, „Die Treuetester“ zu gründen. Seitdem beschäftige ich mich mit den Themen Treue und Beziehungen und versuche meinen Kunden vor allem eines zu geben: die langersehnte Gewissheit auf die quälende Frage, ob der Partner treu ist.“